Hermann Maas wurde am 5. August 1877 in Gengenbach geboren. Sein Vater war Pfarrer unserer Gemeinde. Auch er selbst studierte schließlich Theologie. Zwei Themen zogen sich durch sein Arbeitsleben: Da war zum einen ein großes Interesse daran, Jugendlichen ökumenische Begegnungen zu ermöglichen. Zum anderen war er durch enge Freundschaften mit jüdischen Mitbürgern und durch intensives Studium der jüdischen Bibel ein klarer Gegner jedweder Form des Antisemitismus und Antijudaismus. 1915 wurde er zum Pfarrer an der Heiliggeistkirche in Heidelberg berufen und positionierte sich dort während des nationalsozialistischen Regimes mutig und klar. Das führte schließlich dazu, dass er zur Zwangsarbeit nach Frankreich deportiert wurde.
In der Zeit nach dem Krieg wird er vielfach für seinen Einsatz geehrt. 1950 wird er als erster Deutscher offiziell vom Staat Israel eingeladen und erfährt dort 1967 die wohl höchste Auszeichnung, als ihm die Yad Vashem-Medaille verliehen wird und ihm in der “Allee der Gerechten” in Yad Vashem ein Baum gepflanzt wird.
Hermann Maas stirb am 27. September 1970.
Mit der Benennung des Gemeindehauses nach ihm, ehrte ihn die evangelische Kirchengemeinde 1988 und verleiht seit 1994 die Hermann-Maas-Medaille an Personen und Organisationen, die in seinem Geist wirken.